Selbstbestimmt und solidarisch! Konferenz zu Migration, Entwicklung und ökologischer Krise.
| 6.-8. Oktober 2017 | Leipzig
Eine Konferenz mit 700 Menschen aus verschiedenen aktivistischen Zusammenhängen – Bewegungsfreiheit, Antirassismus, Landwirtschaft, Degrowth, Klimagerechtigkeit
Was verbindet die Diskussionen über eine gerechte Gestaltung von Migration mit der Bewegung für eine ökologisch und sozial verträgliche Wirtschaftsweise? Wie hängen alternative Konzepte wie „Degrowth“ oder „Post-Development“ mit einer dekolonialen Perspektive auf Fluchtursachen zusammen?
Mit dieser Konferenz wollten wir die Zusammenhänge zwischen Flucht und Migration, selbstbestimmter Entwicklung und ökologischen Krisen aufzeigen. Damit haben wir auf den ersten Blick voneinander unabhängige Fragen verknüpft und in einem größeren Zusammenhang gestellt. Und wir haben mit der Konferenz Brücken zwischen unterschiedlichen Bewegungen geschlagen.
Unter folgendem Link finden sich einige Mitschnitte und Eindrücke von der Konferenz.
https://www.degrowth.info/de/selbstbestimmt-solidarisch/dokumentation/
Aus der Einladung:
Spätestens seit Geflüchtete im Sommer 2015 das europäische Grenzregime vorü- bergehend aus den Angeln gehoben haben, ist die Beschäftigung mit Fluchtur- sachen zu einer Art Dauerbrenner in der europäischen Öffentlichkeit avanciert – dies insbesondere mit Blick auf afrikanische Länder. Aktuell wird diese Diskussi- on vor allem durch Regierungen und Rechte geführt mit dem Ziel, Migration von vornherein zu verhindern. Wie kann über Fluchtursachen aus einer emanzi- patorischen Perspektive gesprochen werden?
Das Programm der Konferenz spiegelt die Vielzahl der Themen wider, die hierbei eine Rolle spielen – von den Kämpfen von Frauen* und dem Fortwirken des (Neo)Kolonialismus, über anti-koloniale (Entwicklungs)Konzepte, klimabedingte Flucht, Stress als Grundzustand von Ge- flüchteten und soziale Bewegungen in Afrika, bis hin zu zirkulärer Migration, Wachstumskritik und der Rolle von Ge- werkschaften in der kommerziellen Landwirtschaft. Wir wollen diese Themen möglichst praktisch und nah dran an der Alltagsrealität vertiefen, sie aber auch gleichzeitig in einen größeren politischen Zusammenhang stellen.
Geplant und organisiert wurde diese Konferenz von einem basisdemokratischen Vorbereitungskreis von etwa 40 Aktivist*innen aus verschiedenen Organisationen sowie Einzelpersonen. Mit dabei waren sowohl Geflüchtete und Migrant*innen als auch Leute ohne Flucht- und Migrationsgeschichte. Das Programm und Format der Konferenz ist das Ergebnis intensiver Diskussionen, die wir in den vergangenen Monaten während mehrerer Treffen in Leipzig und in den Wochen dazwischen geführt haben.
Selbstbestimmt und solidarisch!
Unsere Konferenz steht unter dem Titel „Selbstbestimmt und solidarisch!“. Ei- nerseits, um jener Haltung zu widersprechen, die Entwicklung nur als Kopie des westlich-kapitalistischen Modernisierungspfads begreift. Andererseits, um deutlich zu machen, dass globale Solidarität Voraussetzung für kollektiv verankerte und an den wirklichen Interessen der Menschen orientierte Entwicklungsprozesse ist.
Wir wollen erreichen, dass diese Konferenz uns gemeinsam weiterbringt und einen möglichst praktischen Nutzen über die drei Tage hinaus hat – also lasst sie uns aktiv gestalten. Unser Ziel ist es, mit dieser Konferenz die Brücke zwischen unterschiedlichen Bewegungen zu schlagen.